Vorwort vom Betriebsarzt
Warum eigentlich Dienstsport bei Einsatzkräften, gerade auch bei Berufsfeuerwehren, ist die häufig zu hörende Frage aus der Kollegenschaft. Der Dienst brächte doch genug körperliche Belastung im Einsatz mit sich und würde an sich schon einen ständigen Trainingseffekt beinhalten. Leider ist das überhaupt nicht so. Groß angelegte Untersuchungen der letzten Jahre unter den Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland zeigen zunehmend körperliche Schwächen und Mängel auf, sowohl im Bereich der Herz-Kreislauf-Ausdauer als auch der Körpergewichtsverhältnisse. Die BF Lübeck bildet hier gar keine Ausnahme. Es darf einfach nicht vergessen werden, dass sich auch die Feuerwehren aus eben der Bevölkerung rekrutieren, deren moderner westlicher Lebensstil uns eine Fülle gesundheitlicher Probleme beschert hat, bei denen der Zusammenhang mit sich ausbreitender Bewegungsarmut und Überernährung inzwischen unstrittig ist. Ebenso hat sich die Erkenntnis gefestigt, wie sehr in allen Lebensabschnitten, ob beruflich oder privat, ein vernünftiges gezieltes Bewegungsverhalten, mithin eine sportliche Betätigung, zusammen mit einem zweckmäßigen Ernährungsverhalten einen entscheidenden Eckpfeiler der menschlichen Gesundheit darstellt. Um einen wichtigen Impuls für den Gesundheits- und körperlichen Leistungszustand der Lübecker Berufsfeuerwehr zu geben, ist es also unverzichtbar, einen sachlich und fachlich durchdachten Dienstsport vorrangig in den Dienstplan aufzunehmen. Auch die oft angeführte Verletzungsträchtigkeit ist durch einen solcher Art gestalteten Sport nicht mehr gegeben. Die Teilnahme an diesem sportlichen Basisprogramm ermöglicht jedem, seine körperliche Fitness gezielt zu stärken und zu erhalten. Sie bietet den Einstieg in ergänzende sportliche Aktivitäten über den Dienst hinaus und einen Ansatz Gewichtsprobleme anzugehen. Mindestens ebenso wichtig, denn auch da ist die Feuerwehr ein Teil der Gesellschaft mit ihren zunehmenden psychischen Problemen, ist die positive Auswirkung auf das seelische Gleichgewicht und die stressabbauende Wirkung gezielter sportlicher Aktivität. Schließlich soll der förderliche Einfluss, gerade von Mannschaftssportarten, auf Teamgeist und Wir- Gefühl nicht unerwähnt bleiben, weshalb auch Ballsportarten beispielsweise, trotz ihrer größerenVerletzungsträchtigkeit, ergänzend weiterhin bei der Feuerwehr betrieben werden.